Die Anforderungen an die industrielle Reinigung steigen. „Zum einen bemerken wir einen deutlichen Trend zu immer kürzeren Taktzeiten“, weiß Silberhorn Vertriebsleiter Dieter Abler. „Gleichzeitig haben unsere Kunden steigende Anforderungen an die Sauberkeit der Teile.“ Regelmäßig stellt sich daher die Frage, welche Anlage diesen hohen Anforderungen gerecht wird. Silberhorn empfiehlt Kunden in solchen Fällen gerne auf die sogenannte „Rundtischanlage RTM“.
„In der Rundtischanlage können wir viele verschiedene Reinigungsprozesse in einer Maschine vereinen“, so Dieter Abler. Der Kunde kann vier bis zehn Stationen ganz nach seinem Bedürfnis miteinander kombinieren und so den gesamten Waschprozess für seine Bauteile vollautomatisch abbilden – darunter Spritzreinigen, Spritzspülen, Hochdruck-Reinigen mit bis zu 1.500 bar, Heißlufttrocknen und Vakuumtrocknen. Gerade das Hochdruck-Reinigen sorgt für beste Reinigungsergebnisse, da die Reinigungsflüssigkeiten mit hoher Genauigkeit auch in kleinste Bohrungen gelangen.
Das Be- und Entladen kann manuell erfolgen, vor allem bei dem Wunsch nach kurzen Taktzeiten empfiehlt sich jedoch eine Automatisierung. Das Be- und Entladen lässt sich ab ca. acht Stationen-RTM-Maschinen voneinander entkoppeln – das reduziert die Gefahr der Rückverschmutzung und sorgt so für noch mehr Teile-Reinheit. Bei kleineren Rundtischmaschinen findet das Be- und Entladen oft platzsparend in einer Station statt.
„Als Sonderlösung haben wir sogar das Ultraschall-Reinigen schon realisiert“, berichtet Dieter Abler. „Dies ist technisch knifflig, weil die einzelnen Reinigungsstationen nicht hermetisch abgeriegelt sind und daher ein Flutprozess unter normalen Umständen nicht funktioniert.“ Doch die Silberhorn Ingenieure ließen sich eine besondere Lösung einfallen – und so war der Rundtisch mit Ultraschall-Reinigung geboren. Bei solch speziellen Anfragen kommt es den Kunden zugute, dass die Wurzeln des bayerischen Maschinenbauers im Sonderanlagenbau liegen.
Wie der Name „Rundtisch-Maschine“ schon sagt, werden die einzelnen Stationen platzsparend in einem Rondell, also im Kreis zueinander angeordnet. Die Übergabe der Bauteile zwischen den einzelnen Stationen läuft dabei vollautomatisch ab. Vorgesehen ist die Anlage zur Reinigung von Einzelteilen, denkbar wäre aber auch Korbware. Für Langlebigkeit und Stabilität der Anlage sorgt die Ausführung in Edelstahl.
Woher kommt der Trend zu immer mehr Reinheit bei geringerer Taktzeit?
Vor allem die Automobilindustrie rüstet sich gerade für die Zukunft. Im Fokus steht die Elektromobilität – und die bringt neue Anforderungen mit sich. „Die Befürchtung der Hersteller ist, dass Restschmutz-Partikel die technische Zuverlässigkeit der Komponenten negativ beeinflussen könnten,“ weiß Abler, „zum Beispiel Funkensprung ist ein großes Thema“.
Aber auch wirtschaftliche Aspekte spielen eine wichtige Rolle: Die Transformation zur Elektromobilität fordert von der Automobilindustrie und allen Zulieferern enorme Investitionen. „Wo immer möglich versuchen unsere Kunden daher, diese Mehrkosten durch geringere Produktionskosten abzufedern. Kürzere Taktzeiten von bis zu unter 20 Sekunden (bauteilabhängig) sind eine tolle Stellschraube zur Zielerreichung.“
Trend zum Kleben
„Durch alle Branchen hinweg stellen wir fest, dass Komponenten immer häufiger verklebt werden“, so Abler. „Verständlich: Das geht schneller, kostet weniger als mechanische Verbindungen und ist dank moderner Technologien dauerhaft zuverlässig.“ Doch dieser Trend hat Auswirkungen auf die Ansprüche der Kunden an die Teile-Reinheit: Je fettfreier eine Oberfläche ist, desto höher ist ihre Oberflächenspannung und desto besser hält der Kleber. Erreicht wird diese Reinheit meist durch Spülprozesse – am besten mehrfach hintereinander, vollautomatisch und mit voneinander getrennten Reinigungsflüssigkeiten. Eine Aufgabe, die für die Rundtischanlage RTM wie gemacht ist.
Plug & Clean
Das Schöne ist: Im Prinzip lässt sich die Anlage per Plug-and-play in Betrieb nehmen, oder besser: Plug & Clean. Eine überzeugende Gesamtlösung also, die – betrachtet man ihr breites Leistungsspektrum – erstaunlich wenig Platz benötigt.